Rezension: E.M. Waibel: Haltung gibt Halt

Eva Maria Waibel: Haltung gibt Halt. Mehr Gelassenheit in der Erziehung. Beltz-Juventa Weinheim 2022, 231 Seiten

Besprechung von Dr. Kurt Tschegg

Die schlechte Nachricht: Erziehen ist eine herausfordernd schwierige und komplexe Aufgabe, es gibt dafür keine einfachen Rezepte.
Die gute Nachricht: Es gibt dieses neue Buch von Eva Maria Waibel, das uns hilft, durch zahlreiche Denkanstöße personenzentriert und dialogisch das Kind in die Mitte zu stellen. Es gibt keine Rat“schläge“, sondern versucht, auf Augenhöhe Kinder als eigenständige Personen, als denkende und fühlende Subjekte, die über sich selbst verfügen können und möchten, zu sehen. Das Buch orientiert sich stets an der Person des Kindes und unterstützt seine Werte und seine Entwicklungspotentiale. Unter dem Motto „Anfragen statt ansagen“ bietet das Buch in lebensnaher Sprache Grundlagen einer personorientierten Erziehung. Alle 14 Kapitel haben ein durchgehendes methodisches Konzept (Was erwartet sie in diesem Kapitel? Fragen zum Nachdenken – Wege zu sich selbst; Auf gutem Weg; In der Sackgasse; In Kürze zusammengefasst), das die Verbindung von Theorie und Praxis erleichtert.
Der Traum vieler Eltern ist ein braves, angepasstes und pflegeleichtes Kind. Allerdings können wir das Verhalten eines Kindes weder „machen“ noch „abstellen“. Für „eine Verhaltensänderung gewinnen wir ein Kind am ehesten, wenn wir ihm Raum und Halt geben, mit ihm in Beziehung sind, seinen Selbstwert stärken…ihm Vorbild sind.“
Als langjähriger beruflicher Begleiter von Eva Maria Waibel kenne ich ihren Werdegang und ihre Publikationen. Mir erscheint dieses Buch als ein gewisser Höhepunkt ihres Schaffens, gleichzeitig als eine gelungene Zusammenschau ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse.

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